Antwort von Verkehrsminister Rainer Genilke (frisch im Amt): Die Regionalexpresslinie RE1 wird seit Dezember 2022 durch die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (ODEG) mit bis zu drei Fahrten je Stunde im Auftrag des Landes und weiterer Aufgabenträger betrieben.
Ich teile Ihre Auffassung, dass die derzeitige Pünktlichkeit des RE 1 nicht zufrieden stellen kann.
Ursächlich ist primär die Vielzahl an Baumaßnahmen, also zeitlich begrenzter Infrastruktur-Einflüsse.
So fanden Bauarbeiten der DB Netz AG im Bereich der Berliner S-Bahn genauer auf der Stadtbahn in Berlin statt.
Der Entfall der S-Bahnen veranlasste viele Nutzer zum Umstieg auf die weiterhin verkehrenden Regionalzuge wie den RE 1.
In der Folge kam es zu überlangen Fahrgastwechselzeiten durch die nochmals erhöhte Fahrgastnachfrage und daraus resultierende Verspätungen wie auch Zugausfällen.
Während die Arbeiten bei der S-Bahn inzwischen abgeschlossen sind, läuft eine weitere Instandhaltungsmaßnahme des Infrastrukturbetreibers des Bundes, der DB Netz, zwischen Berlin-Charlottenburg und Berlin-Wannsee noch bis zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023.
Nur ein Teil der Züge kann wegen abschnittsweise eingleisiger anstelle zweigleisiger Streckenführung in diesem verkehren.
Der RE 1 verbleibt somit nur einmal stündlich als durchgehender Zug zwischen Frankfurt (Oder) und Magdeburg Hbf.
Entsprechend sind eben diese durchgehenden Fahrten in der Hauptverkehrszeit hochfrequent und bauen Verspätungen durch lange Ein- und Aussteigezeiten an den Stationen oder beim Warten auf die Einfahrt in den eingleisigen Bauabschnitt auf.
Um eine Verbesserung der Pünktlichkeit zu erreichen, werden derzeit Maßnahmen an den eingesetzten Fahrzeugen durchgeführt.
- So nimmt die ODEG auf Veranlassung meine Hauses, Umbauten an den Siemens Desiro HC Zügen vor. Diese werden auch auf dem RE1 eingesetzt.
- Seit November diesen Jahres werden Fahrradbügel eingebaut. Damit wird eine höhere Standsicherheit für Fahrräder gewährleistet, und ein schnellerer Umstieg mit dem Fahrrad ermöglicht. Diese Maßnahme soll Haltezeiten verkürzen und damit die Pünktlichkeit erhöhen. Die Umbauten werden im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.