Die „Villa Lassen“ wird als ehemaliger Wohn- und Arbeitssitz Gerhart Hauptmanns denkmalgerecht saniert und barrierefrei umgebaut. Aus dem Fördertopf „Nationale Projekte des Städtebaus, Maßnahmen für Jahr 2021“, werden rund 2,0 Mio Euro zur Verfügung gestellt. „Die Ausstellung zum Leben und Werk des Literaturnobelpreisträgers soll zu einem kulturellen und touristischen Zentrum der Region ausgebaut werden“, so die Begründung aus dem Bundesinnenministerium.
Die Stadtverordnetenversammlung Erkner hatte im Dezember 2019 die Bewerbung (Beschlussvorlage 7-03/055/19) bei „Investitionen in Projekte des nationalen Städtebaus“ für das Gerhart-Hauptmann-Zentrum beschlossen.
Für das „Gerhart-Hauptmann Kultur- und Bildungsforum Erkner sind Sanierungen, Umbauten und ein Neubau vorgesehen:
- Museum: Ständige Ausstellung, Archivierung, Forschung zum Thema „Gerhart Hauptmann" in der „Villa Lassen"
- Neubau: Veranstaltungsräume für Konzerte, Lesungen und Wanderausstellungen
- Garten: Sommertheater
Der Nobelpreisträger Gerhart Johann Robert Hauptmann (1862 – 1946) schuf als Vertreter des Naturalismus in der Villa Lassen zwischen 1885 und 1889 vier seiner wichtigsten Werke. Unter anderem die bekannten Novellen "Fasching" und "Bahnwärter Thiel". Heute ist der einstige Wohnsitz das Gerhart-Hauptmann-Museum von Erkner.
Themen für einen heutigen Gerhart Hauptmann gibt es reichlich. Jedes Jahr im November, um den Geburtstag des Dramaturgs veranstaltet die Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft hier ihre Jahrestagung, die Gerhart-Hauptmann-Tage. Neben wissenschaftlichen Vorträgen internationaler Hauptmann-Forscher finden auch zahlreiche öffentliche Aufführungen, Ausstellungen, Konzerte und Lesungen statt.
Seit dem Jahr 2014 fördert das Bundesbauministerium Projekte der Baukultur und des Städtebaus mit „überdurchschnittlicher nationaler Bedeutung und einem hohen Innovationspotential“. Eine Expertenjury hat sich jetzt für eine Förderung in der Gerhart-Hauptmann-Stadt ausgesprochen.
Dazu der Landtagsabgeordnete Jörg Vogelsänger: „Viele in Erkner setzen sich für das Gerhart-Hauptmann-Museum ein. Es ist für uns alle ein großer Erfolg, wenn wir jetzt zu geförderten Vorhaben im Bereich Premiumprojekte der Baukultur in Deutschland gehören.“ Aus dem Bundesetat fließen im Jahr 2021 insgesamt 75 Mio. Euro in 24 Projekte der Republik.