Pflanzfrauenweg: Erinnerung an harte Zeiten

Veröffentlicht am 26.02.2021 in Kultur

„Pflanzfrauenweg“ wird künftig eine Straße in Erkner heißen. „Der Name würde eine wichtige und ehrenhaftige Tätigkeit im Forst beschreiben, die traditionell überwiegend von Frauen verübt worden ist und damit einen wichtigen Beitrag zu mehr Sichtbarkeit von Frauen und deren gesellschaftlicher Bedeutung leisten“, so die Erkneraner Sozialdemokraten in der Stadtverordnetenversammlung (Drucksache Nr.7 - 199/21). Der Straßenname wurde im B-Plangebiet Gottesbrücker Weg vergeben. Zur Debatte standen weiter Holzhauerweg sowie Käthe-Kollwitz-Weg! Die Stadtverordnete Jana Gruber (SPD) hatte Pflanzfrauenweg vorgeschlagen. (Der Beitrag wurde ergänzt/ gu)

Pflanzfrauen oder Holzhauer! Sowohl Männer als auch Frauen leisteten in der „guten alten Zeit“ Knochenarbeit. Ob im märkischen Forst, der mit schnell wachsenden Kiefern eher als Holzacker zu werten war oder vor allem in der Erntezeit auf den Feldern. Ganz zu schweigen von den Arbeitsbedingungen in den Fabriken und  als als Personal in den Haushalten. Dazu kamen Tagelöhner und vor allem Kinder, die dazu verdienen mussten.

Die wenig Begüterten auf dem Lande und in der Stadt führten kein gutes Leben, wie es uns romantisierende Vorstellungen weismachen wollten und wollen. Wir müssen uns lösen von der ländlichen Idylle, die uns eine verklärende (bürgerliche) Literatur und dann Völkische Vorstellungen vorgaukeln. Das sind Kitsch und Lügen aus Salons und braunen Zeiten.

Ein Weg aus den kärglichen Lebensbedingungen hieß damals im 19. Jahrhundert Sozialismus. Die Solidargemeinschaft von Landarbeiter- bzw. Fabrikarbeiter*innen lehnte sich erfolgreich auf gegen Unterdrückung und Ausbeutung. Gemeinsam erkämpften sie kürzere Arbeitszeiten, bessere Löhne ebenso bessere Bildungseinrichtungen sowie das Wahlrecht für Frauen. Über 150 Jahre Sozialdemokratie eben.

Nachtrag: Erinnerung an Trümmer- und Kulturfrauen

Die 50-Pfennig-Münze (Bild oben/gu) der (alten) Bundesrepublik zierte seit der Währungsreform von 1948 eine junge Frau, die einen Baum pflanzte. Der Künstler Richard M. Werner hatte die Darstellung eingereicht. Die Bank deutscher Länder (später: Deutsche Bundesbank) hatte in einem Wettbewerb nach einem Motiv für 50-Pfennig-Münzen gesucht. Es sollte den Wiederaufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg verkörpern. Werner wollte die unzähligen Trümmerfrauen und die zahlreichen in der Wiederaufforstung tätigen Baumpflanzerinnen, auch „Kulturfrauen“ genannt, ehren.

Modell stand damals sein schwangere Frau Gerda Johanna „Jo“ im Original als Akt. Die verhüllenden Tücher und den jungen Eichenbaum zeichnete Werner später hinzu. Mit dem Abbild auf der Münze hat er seiner Jo wohl das größte Denkmal geschaffen.

 

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