An einen eher ungewöhnlichen Ort luden die SPD-Ortsvereine von Woltersdorf, Schöneiche und Erkner-Gosen-Neu Zittau am Montagabend – ins Kino Movieland in der Erkneraner Friedrichstraße. Zu feiern gab es das 150-jährige Bestehen der deutschen Sozialdemokratie. Der Einladung gefolgt waren etwa 80 Gäste, neben Sozialdemokraten aus den vier Gemeinden viele Vertreter aus Politik und Gesellschaft. Aus Erkner, Woltersdorf und Schöneiche kamen aus diesem Anlass unter anderem Abgesandte von CDU, FDP, Grünen und Linken. Prominenteste Gäste des Abends waren Brandenburgs Infrastruktur- und Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) sowie der SPD-Bundestagskandidat Lars Wendland.

Hintergrund für die Auswahl der Lokalität war die Tatsache, dass die SPD zu ihrem Jubiläum einen Film mit dem Titel „Wenn du was verändern willst …“ erstellt hat. Der Streifen stellt die Geschichte der Partei, viele ihre prominentesten Mitglieder und die Beweggründe für das Engagement der Mitglieder dar. Dieser Film war Teil des Empfangs der drei SPD-Ortsvereine. Bei den Gästen kam dieser Rückblick auf 150 Jahre Sozialdemokratie gut an.

Ihren Ursprung hat die deutsche Sozialdemokratie im Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein, den Ferdinand Lassalle am 23. Mai 1863 in Leipzig gegründet hat. Aus ihm wurde wenige Jahre später die SPD. Auf die damals schon formulierten Grundwerte „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ wies der Schöneicher SPD-Vorsitzende Ralf Steinbrück in seiner Rede hin. „Auch wenn wir heute Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität sagen, sind das die Grundwerte, die Millionen Menschen über 150 Jahre bewegt haben, der SPD beizutreten, für ihre Ziele zu kämpfen“, so Steinbrück.

Den Bezug zur aktuellen Situation knüpfte Marko Gührke, Vorsitzender der SPD Erkner-Gosen-Neu Zittau in seiner Begrüßung: „Keine deutsche Partei ist älter. Keine hat so viel durchgemacht. Und keine war so erfolgreich wie die SPD. Und dieses Jahr werden wir unser Jubiläum krönen, indem wir wieder den Bundeskanzler stellen: Peer Steinbrück!“ Das dies nicht leicht wird, räumte Gührke ein. „Aber einfach war der Weg der Sozialdemokratie noch nie“, so Gührke, „und doch war er immer wieder erfolgreich!“

Als Dritter Gastgeber berichtete der Woltersdorfer SPD-Vorsitzende Holger Dymke über seinen ersten Versuch, Mitglied der SPD zu werden. Als Schüler eines Gymnasiums in Nordrhein-Westfalen erkannte er vor mehr als 30 Jahren, dass er dies der Schulpolitik des damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau (SPD) zu verdanken hatte. „Damals stand ich also eines Tages vor einem SPD-Büro und dachte, jetzt werde ich da Mitglied, da will ich mitmachen“, so Dymke. „Leider war das Büro geschlossen.“ Ein paar Jahre später als Student hat es dann aber doch geklappt mit der Mitgliedschaft.