Als ich im Jahr 1991 nach Erkner zog, war Erkner eine graue Schlafstadt mit wenig Freizeitangeboten für seine Bewohner. Dies hat sich zum Glück geändert. Heute ist Erkner bunt und hält eine Vielzahl von Freizeitangeboten für seine Bewohner bereit. Dies zu erhalten und auszubauen bewegte mich im vergangenen Jahr als parteiloser Bürger auf der Liste der SPD für die Stadtverordnetenversammlung zu kandidieren. Ich wurde gewählt und konnte somit am 10. Februar 2015 zum ersten Mal über den Haushalt der Stadt mitbeschließen. Einen ausgeglichenen Haushalt mit Investitionen in die Zukunft.
Umso mehr bestürzte mich das Abstimmungsverhalten der Fraktion DIE LINKE und ihre Begründung für dieses Verhalten. Angeprangert wurde zum Beispiel die Bezuschussung des Sportzentrums mit ca. 332 000 € und die Errichtung der schon lange geplanten Flutlichtanlage für den Rasen- und Tennisplatz im Sportzentrum. Was im ersten Moment als sehr teuer erscheint ist bei genauerer Betrachtung trotzdem unerlässlich. Das Sportzentrum bietet vielen Vereinen in Erkner optimale Bedingungen für ihren Vereinssport. Neben den Fußballern mit ca. 380 Mitgliedern und den Razorbacks mit ca. 100 Mitgliedern haben Tennisspieler, Kampfsportler, Kegler, Taucher u.v.m. hier eine Heimat gefunden. Die vielen Veranstaltungen im und um das Sportzentrum sind ein fester Bestandteil des sportlichen und kulturellen Lebens in Erkner und nicht mehr wegzudenken.
Die Aussagen zur Vereinsförderung kann man so ebenfalls nicht im Raum stehen lassen. Wahr ist, dass die GefAS für ihre zweifelsohne anerkennenswerte Arbeit im Gegensatz zum letzten Jahr weniger Zuschuss von der Stadt bekommt. Trotzdem darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Gesellschaft mit 7980 € (19,78 Prozent) den größten Anteil an den 40340 € Vereinsförderung für insgesamt 35 Vereine, Selbsthilfegruppen und Initiativen erhält. Das fast alle Vereine weniger Zuschüsse als im letzten Jahr erhalten, ist der Tatsache geschuldet, dass sich mehr Vereine um einen Zuschuss bemühten. Dies zeigt doch, dass unsere Stadt immer vielfältiger und lebenswerter wird und darauf kann man stolz sein.
Auch die Skepsis gegenüber der Sanierung und Aufstockung des Hortes „Koboldland“ ist für mich nicht nachvollziehbar. Vernünftige Alternativen zur dringend benötigten Erweiterung des Hortes kamen in den vorangegangenen Beratungen von Seiten der Linken nicht. Im Übrigen werden auch in Erkner entgegen der Behauptungen der Linken kontinuierlich Straßen und Wege saniert. Fest eingeplant sind als nächstes die Gehwege in der Uferstraße, sowie die Erneuerung der Hafenstraße. Natürlich gibt es noch viele Projekte die umgesetzt werden müssen. Doch genau um einen ausgeglichenen Haushalt zu erhalten, ist es nicht möglich, alle Maßnahmen sofort zu treffen.
Eines habe ich in diesem dreiviertel Jahr als Stadtverordneter gelernt: Bei zukunftsweisenden, nachhaltigen Projekten gestaltet sich eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Fraktion DIE LINKE als sehr schwierig. Zum Glück gestatten es jedoch die Mehrheitsverhältnisse in Erkner, dass unsere Stadt noch bunter und vielfältiger werden kann und darf.
Jan Landmann
Stadtverordneter
Fraktion der SPD